Dieser Lauf war die bisher größte Herausforderung meiner Laufgeschichte.
Noch nie mehr als 25 km und noch nie mehr als 3 Stunden gelaufen.
Warum nun der Hermann? Ganz einfach. Vor 3 Jahren fühlte ich mich fit, hatte mich angemeldet und war leider kurz vorher erkrankt. Leider stellte sich hinterher heraus, dass es nur eine leichte allergische Reaktion war, die nicht mit Antibiotika behandelt werden muss. Egal. Die Rechnung musste noch beglichen werden.
Gesagt, getan. April 2015. Tage vorher meldeten die Beine: “ Bist du bekloppt?“.
Antwort: „Ja“.
Das Vorbereitungstraining am Möhnesee mit Susanne Norbert und Helmut sollten doch eigentlich genügend Energie bereitgestellt haben. Norbert, der Experte für verrückte Touren, hat immer die passende Tour ausgearbeitet, damit alle beteiligten Mitläufer ihr Ziel erreichten. An dieser Stelle ein großes „DANKE“ dafür.
Ich empfinde es als eine große Bereicherung solche Mitläufer zu kennen und mit Ihnen Touren zu unternehmen.
Damit war ich also besten vorbereitet. Das Ziel: Ankommen und Spaß haben!
Der Start alleine war schon imposant. 7000 Läuferinnen und Läufer wurden in 3 Startblöcken auf die Strecke geschickt.
Ich war im letzten Startblock eingeteilt und durfte 15 Minuten nach der Spitze über die Startlinie laufen.
Dann ging es los.
Auf den ersten Metern standen schon so viele Zuschauer die uns anfeuerten, dass ich glaubte, die nächsten erst im Ziel zu sehen. Weit gefehlt. An den unmöglichsten Stellen überraschten mich immer wieder enthusiastische Zuschauer. Singend, Klatschen, musizierend… klasse.
Das Wetter hätte kaum besser sein können. Etwa 15°C bei bedecktem Himmel, der zunehmend aufriss. Der Wind war kaum zu spüren.
Auf den ersten 5 km ging es erst bergab. Dann bis km 7 steil bergauf. Anschließend wieder bergab. usw. Insgesamt waren es ca 560m positiv und 730 negativ.
Mittendrin konnte man sich entscheiden. Treppen steigen oder drum herum laufen. Hermänner oder Weicheier.
Bei km 28 hatte ich den letzten Berg bezwungen und brauchte nur noch ins Ziel rollen.
Nach 31,1km und 3h14min überquerte ich die Ziellinie.
Das schwierigste am Hermannslauf war eigentlich nur das Finden des eigenen Lauftempos. Durch die vielen Anstiege, Abstiege, unterschiedliche Untergründe und die vielen Läufer auf den teilweise engen Wegen war ein konstantes Laufen nicht möglich. Immer wieder musste ich stoppen oder musste mich einreihen weil Überholen nicht möglich war. Es war alles dabei 4:50/km bis 9:00min/km. Die Treppen konnte ich nur gehen. Aber das Ganze gehört ja zum Hermanslauf :-).
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