Was war das dieses Jahr erneut für ein Spektakel. Eine noch härtere Strecke, neue Hindernisse die es in sich hatten, kaum Asphalt- oder Betonlaufstrecken dafür Wald- und Sandboden.
Es gab einen Teilnehmerrekord, wobei eine angemessene Fitness bei einigen Teilnehmern augenscheinlich nicht gegeben war. Die zu durchquerende Wasserstrecke und Wassertiefe wurde erneut verschärft. Eigentlich wollte es im Vorfeld keiner glauben, aber es durfte geschwommen werden, bei einer Lufttemperatur von 8°C und einer gefühlten Wassertemperatur Richtung 0°C.
Aber der Reihe nach. 8000 Teilnehmer hatten sich angemeldet, darunter 1000 Frauen, so der Veranstalter in Vorfeld. Tatsächlich waren so um die 6000 Teilnehmer an Start und 4600 Finisher im Ziel.
Ein wilder Haufen von Strongmänner und Frauen stürmten um 12:00 Uhr den abgesteckte Rundkurs von 2 x 9 Kilometer. Den erste Kilometer liefen / gingen wir langsam über ein frisch gerodeten Waldweg. Im Feld liefen wie immer viele verkleidete Läufer und Läuferinnen mit und so riskierte man schon einmal Blicke auf Röcke und Strapse und blanken Pobacken. Nur so sind die vielen Stürze am Anfang des Rennens zu erklären.
Nach der Überquerung der ersten vier Bunker zog sich das Feld auseinander, ein Stückchen Waldweg, Matsche und es ging durch die Druckkammer.
Das einfachste Hindernis, dunkeler Bunker, laute Musik, total verqualmt, Stroboskop von allen Seiten. Zu sehen war gar nichts mehr, beinahe wäre ich auf den Vordermann (Frau?) aufgelaufen. Nur raus hier, 90 ° Kurve und weiter. Einer läuft gerade aus – fällt um und bleibt regungslos liegen. Die DRK Damen eilen schnell hinzu und versorgte den Läufer, wenig später kommt der Rettungswagen. In der zweiten Runde bleibt die Druckkammer geschlossen!
Wir näherten uns wieder den Hauptplatz wo die Anzahl der Hindernisse dieses Jahr für die Zuschauer erhöht wurde. Der Anfang machte der Reifentanz,
über zwei Bunker laufen und dann kam das neue Spielgerät „Spinnennetz“ klettern.
Hinauf über Strohbunde, runter am Netz über die Reifen hinauf klettern und dann springen, aus einer für mich viel zu großen Höhe, natürlich rein im Matsch.
Kriechen war jetzt angesagt und das über einen Betonboden.
Neu das „Bifröst“, es ging über einen runden Hanger.
Hoch wieder über Strohballen, oben wurde die Rundung mit Wasser besprüht, Rutschgefahr, da half es nur noch auf den Po runterzurutschen und das letzte „Stückchen“ natürlich wieder springen. Das „Bifröst“ wurde auch in der zweiten Runde gesperrt, höchstwahrscheinlich sind auch dort zu viele Unfälle geschehen (vernute ich).
Für die Knöchel ging es noch kurz durch die „Schiefe Kurve“ bevor auf uns die Kies/Sandgrube wartete.
Die schier entlose Sandgrube war immer wieder mit Wasserflächen – Knöchel bis Knietiefe- gespickt. Fester Sand, loser Sand, Wasser, Matsch, wo ist die Nordsee?
Nein, die kam nicht aber dafür ein Teich. Keiner wollte es glauben, schwimmen war angesagt. Einige Läufer nahmen jetzt die Startnummer ab, die Streckenposten hatte genug zum schreiben. Nur zwei Rettungsschwimmer waren mir zu wenig, so hangelte ich mit durch ca. 1,50 m tiefes Wasser etwas am Rande des Sees zur anderen Seite. Das Schwimmen überließ ich den Tri-Athleten.
Das kalte Wasser machte auch hier erst einigen Läufern, dann aber dem DRK schwer zu schaffen. Nach dem See kam der Kanale Grande, Wassertiefe nur ca. 50 cm dafür aber schön lang. Die Schuhe waren jetzt wieder sauber, im Mund knirschte der Sand, also einmal über eine Matschhügel auf den Allerwertesten rutschen und das Aussehne stimmte wieder. Einige Meter über Kies joggen und der nächste See war zu durchqueren (Brusttief). Einziger Vorteil, nicht nur die Hände konnten vom Sandmatsch befreit werden. Nur nicht gehen, jeder Schritt viel schwer, Füße, Beine und Hände spürte ich nicht mehr, laufen, laufen, egal wie das aussieht, ich muss warm werden. Irgendwie ging es und schon stand ich vor einer Wand aus Stroh, nicht schon wieder. Hoch klettern, wenn kann ich noch helfen, rüber und springen. Wie halten das meine „alten“ Knochen bloß aus. Hinter den nächsten Hügel hatte das Orga-Team noch eine Strohwand versteckt, schnell darüber klettern und raus aus der Kiesgrube.
Am Verpflegungsstand vorbei, über die Start- und Ziellinie und das ganze mit zwei zusätzlichen Bunkerpassagen noch einmal.
Hier ein kleiner Bunker, die Großen schaut euch unter „Strongman“ an. Auch viele schöne Bilder sind dort zu finden. Meine Kamera hätte die erste Runde nicht „überlebt“, deshalb nur Fotos vor dem Rennen.
Auf der zweiten Runde habe ich sehr viele verletzte Läufer gesehen, das DRK und die Krankenwagen hatten viel Arbeit. Auch in diesem Jahr wird der Veranstalter wohl keine Anzahl der Verletzten herausgeben. Die ca. 1400 Läufer die aufgegeben haben sprechen für sich.
Meine zwei Runden lagen zeitlich nah beieinander, wobei die Endzeit bei so einem Lauf nicht das wichtigste sein sollte. Der Spaß miteinander und das gesunde überqueren der Ziellinie war bei meiner persönlichen Zeit von 2:46:38 Stunden das wichtigste. Die Frage nach dem „Nächsten Jahr wieder Strongman“ seht noch in den Sternen, auch ich werde nicht jünger und ob ich mir das ein viertes Mal…………??????????????