So ungefähr 160 Kilometer von Welver liegt das Städtchen Springe / Niedersachsen.
Da ich den Steinfurter Marathon schon kenne suchte ich mir am Samstag die 33. Auflage des Springe –Deister-Marathon aus.
Die Anfahrt war total unproblematisch, hauptsächlich über die A2. Das Sportzentrum Süd war Start – Zielpunkt und Verpflegungsstelle.
In der Turnhalle wurde die Anmeldung, Kuchentheke und ein Sportartikelstand untergebracht. Einheimische Läufer erzählten, das beim Marathonlauf in Springe alle 10 Jahre die Sonne scheint, da habe ich aber Glück gehabt
Vor der Halle wurden unter Zelten die Verpflegung und die Zeitnahme aufgebaut.
Schnell noch die bekannten Läufer begrüßt, das Foto darf nicht fehlen.
Der Start fand im benachbarten Sportstadion statt, gut eine halbe Runde über die aufgeweichte Aschenbahn, bevor es am Start- Zeilpunkt ins „Feld“ ging. Die 10,5 Kilometer lange Strecke musste vier Mal durchlaufen werden.
Um 12:00 Uhr Startzeit, 8°C, Sonnenschein und Wind entschied ich mich für kurzer Hose und Windjacke. Auf den ersten Kilometer hatten die 117 Marathonläufer (Finisher) Rückenwind die Sonne von vor, mir stand das Wasser nicht nur auf der Stirn, einzige Rettung war das Öffnen der Jacke.
Doch schon nach der ersten 90 ° Kurve blies uns ein unangenehmer, kalter Wind ins Gesicht, Jacke schnell schließen.
Der erste Hügel kam, er wurde locker genommen, vom Sauerland kenne ich etwas andere. Der Veranstalter informierte, dass der höchste und tiefste Punkt der Laufstrecke nur 35 Meter auseinander liegen. Also das was, dachte ich und wurde nach einigen Kilometer von der Wirklichkeit eingeholt.
Landschaftlich schöne Bauernschaften wurden durchlaufen, bis im Wald die erste Verpflegungsstelle angelaufen wurde.
Im Wald ging es ganz leicht hoch, anschließend parallel zur Straße liefen wir jetzt die nächsten 1,5 Kilometer bergauf.
Auf diesem Stück zurück bis nach Springe hatten wir von Runde zu Runde mit immer kältern Gegenwind zu kämpfen.
Die erste Runde beendeten wir im Sportzentrum und los ging es jetzt mit 369 startenden Halbmarathonis auf die zweite Runde. Jetzt war auf der Strecke reger Betrieb. Die erste Runde hatte ich schon eine zu hohen Herzfrequenz, die Zweite wollte ich besser hinkriegen.
Die jetzt vielen Läufer und der Sonnenschein, die gute Durchgangszeiten ließen mich optimistisch die verbleibenden Runden angehen, zu optimistisch wie sich später heraus stellen sollte.
Das habe ich noch nie gesehen, eine berittene DRK-Staffel
In der dritten Runde zog sich auch das Halbmarathonfeld weit auseinander. Jetzt war ich froh eine Windjacke ausgewählt hatte denn der Wind wurde empfindlich kälter und es zogen Wolken auf. Ich überholte Läufer (21,1 km) die nur mit Trägerhemdchen unterwegs waren, ich hatte keine Worte.
Ein letzter Stopp an der Getränkestelle Sportzentrum und auf zur letzten Runde. Irgendwie kann ich jetzt nicht mehr auf Touren, ein Läufer vor mir – uneinholbar- eine weit hinter mir. Der kleine Hügel wurde im vierten Anlauf steiler, aber geschafft. Die Beine wurden schwerer, ich hatte überhaupt keine Lust mehr zu laufen, die Strecke war bekannt, das „schlimmste“, kalte Stück kommt noch. Irgendwie bis zur Verpflegungsstelle in Wald durchkämpfen und auf Cola hoffen. Als diese Hoffnung zerbrach, kam der totale „Absturz“.
Das letzte Mal an Jagdschloss vorbei, auch hier wollte mich keiner aufmuntern.
Fünf Kilometer wurden jetzt zu Ewigkeit, kein Gesprächspartner, kein Leidensgenosse nur der jetzt gefühlte, kältere Wind war gegen mich. Auch diese Zeit geht vorbei und das Ziel habe ich 4:23:43 Stunden erreicht.
Eine schöne, runde Veranstaltung geht mit den letzten Marathonläufern zu Ende. Die Strecke ist schön, verlangt aber den Läufern einiges ab. Besonders die „schweigende, stille“ vierte Runde geht ans Gemüht. Neben dem Marathon und Halbmarathon wurde noch die 10 Kilometer und zwei Kilometer Strecke angeboten. Die Startgelder sind wie unser „5amTag“ Familien-Marathon sehr niedrig, von 1 Euro bis 10 Euro für den Marathon.