Eine erstklassische Laufveranstaltung hatten am 19. Oktober die Organisatoren zum 10. Dresdener Marathon auf die Beine gestellt. Zum Jubiläumslauf spielte selbst das Wetter mit, und der Streckenrekord wurde von Phaustin Baha Sulle aus Tansania mit 2:13:03 Stunden geknackt.
Nach der kalten Nacht hatte sich das Bekleidungsproblem von selber gelöst, langärmeliges Shirt und ¾-Hose schienen die angesagten Teile zu sein. Vor den Toilettenhäuschen wie immer das gleiche Drama, Schlangestehen und Nerven behalten. Kurz vor knapp waren wir dann um 9:57 Uhr in den Startblock geklettert, und pünktlich um 10:00 Uhr wurden die knapp 7000 Läufer von der Ostra-Allee auf die 10 Kilometer, 21,1 Kilometer und 42,2 Kilometer langen Strecke geschickt.
Wir, das waren Constanze Kramen und Gunnar Potthoff bei ihrem ersten Marathon und Helmut Klauke von Lauftreff TV Flerke/Welver. Der erste Kilometer Richtung Neustadt lief ein wenig stockend, anschließend verteilten sich die Läufer auf den breiten Straßen und jeder konnte seine anvisierte Kilometerzeit laufen. (Einige, ich vermute 10-Kilometer-Spätstarter, flitzten kreuz und quer durch die Läuferreihen hindurch und riskierten auf den ersten Kilometern einiges.)
Nach der Einführungsrunde Richtung Neustadt kehrten die Läufer zur historischen Altstadt zurück, rechtsseitig wurde das Schloss, die Brühlsche Terasse und die Hofkirche liegen gelassen. Über das Käthe-Kollwitz-Ufer und Fletscherstraße wurde der Große Garten erreicht, vorbei an der Manufaktur und wieder zurück Richtung Altstadt. Die andere Elbseite wurde über die Carolabrücke erreicht, wo die Läufer das Barocke Dresdener Panorama bewundern konnten. Nach zwanzig Kilometer wurde die Augustusbrücke erreicht, die direkt zur Altstadt führte und wo die Trennung der Halbmarathonläufer und der Marathonläufer stattfand.
Auf der zweiten Runde waren die 1340 Marathonläufer unter sich, angefeuert von zahlreichen Musikgruppen, Zuschauern und Helfer. Die Breite und Länge der Alleen wurden erst jetzt den Läufern bewusst, da sie alleine oder in kleinen Gruppen liefen. Trotz Sonnenschein machte auf einzelnen Passagen ein kühler Wind den Marathonläufer zu schaffen. Auf dem Rückweg am Pirnaschen Platz hämmerten gleich drei Bands nach einander den Läufern ihren Rhythmus ins Ohr, alle waren jetzt hellwach und sahen schon in der Ferne die Kuppel der Frauenkirche. Ein letztes Mal hinüber auf die anderen Elbseite, zurück vorbei an der Semperoper und das Ziel am Kongresszentrum lag nach 42 Kilometer nur noch einige Meter entfernt.
Constanze überquerte bei ihrem Marathondebüte in starken 4:10:09 Stunden (Altersklasse: Platz 18) überglücklich die Ziellinie. Ihr Trainingspartner, Gunnar, musste ab Kilometer 28 mit immer stärker werdenden Wadenproblemen ankämpfen. In 4:18:44 Stunden (AK: Platz 119) finishte er denoch in beachtlicher Endzeit. Nach jahrelangem Verzicht auf Stadtmarathon Läufe wurde Helmut (4:16:13 Stunden, AK: Platz 77) vom Dresden Marathon nicht enttäuscht.
Der zurzeit noch „kleine“ Marathon besitzt alles, was sich ein Läufer wünscht, eine schnelle flache Strecke, viele nette Helfer, großzügige Verpflegungsstellen und eine abwechselungsreiche Strecke mit einem gewissen Flair. Dieser Marathon, da waren sich die Flerker einig, ist empfehlenswert.