Ironman Barcelona

von Heidrun

Der Ironman Barcelona (07.10.18), ein Triathlon Langdistanzwettkampf über 3,8 km Schwimmen im Mittelmeer, 180 km Radfahren entlang der Küste mit einem Abstecher in die Berge und einem abschließenden Marathon, ist mit ca. 3500 Startern einer der ganz großen und beliebten Triathlonveranstaltungen ca. 40 km nördlich von Barcelona. Für Heidrun May vom TV Flerke sollte es der krönende Abschluss einer sehr erfolgreichen Saison werden.

Der Tag begann allerdings mit einem Gewitter und Regen, der die Athleten den ganzen Tag begleitete. Früh morgens in der Wechselzone musste Heidrun May feststellen, dass das Hinterrad komplett die Luft verloren hatte. Nach einem hecktischen Schlauchwechsel noch schnell den Radbeutel mit zusätzlichen warmen Sachen für das Radfahren bestücken, den Neoprenanzug anziehen und ab zum Schwimmstart. Der erste Blick auf das Meer ließ nichts Gutes erahnen. Hohe Wellen machten das Schwimmen zu einem Abenteuer. Auf und nieder wurden die Schwimmer gehoben. Die Navigation schwierig, da die nächste anzuschwimmende Boje wirklich nur zu sehen war, wenn man gerade auf einem Wellenkamm schwamm und ein Kampf gegen aufkommende Übelkeit wegen des hohen Seegangs. Dennoch konnte Heidrun May das Schwimmen in einer guten Zeit von 1:15:43 beenden. Durch den Sand hinauf zum Wechselzelt, Bikebeutel suchen, umziehen, Rad holen, ab auf die Radstrecke. Nach ein paar Kilometer Einfahren lief dann alles wie geplant: die Wattzahlen stimmten, die Geschwindigkeit stimmt, das Gefühl war gut und entspannt – perfekt. Eigentlich sollte der Radkurs mit angegebenen 440 Höhenmetern sehr flach sein, allerdings wurde eine Woche vor dem Rennen der Radkurs geändert und es kam ein Abstecher in die Berge hinzu. Damit verdoppelten sich die Höhenmeter. Wie gehofft konnte Heidrun May dennoch ihren Schnitt von 30 km/h halten und bis KM 155 gleichmäßig und entspannt den Radsplit fahren. Leider musste sie dann allerdings schweren Herzens an die Penaltybox und eine Zeitstrafe von 5 min. absitzen. Wegen angeblichen Windschattenfahrens vom Wettkampfrichter aufgebrummt. Diskutieren ist da völlig Zwecklos. Damit war die gute Radzeit dahin. Mit Wut im Bauch und viel zu viel Druck wurden die letzten 25 km absolviert. Nach 6:08:42 war die 180 km lange Radstrecke beendet. Jetzt nur noch den Marathon. Eine neue Bestzeit oder gar unter 12 Stunden zu bleiben, war jetzt fast nicht mehr möglich, aber es konnte immer noch eine gute Platzierung werden. Leider musste Heidrun May dann feststellen, dass der Marathon nicht in der gehofften Pace gelaufen werden konnte. Nichts lief mehr rund. Bei starkem Regen, Dunkelheit und Kälte wurde der Marathon zu einer mentalen Herausforderung. Nach über 5 Std. (5:04:09) kam sie schließlich erschöpft aber letztendlich glücklich, nicht auf den letzten 42,2 km aufgegeben zu haben, nach 12:39::48 (und damit 7. Ihrer Altersklasse) ins Ziel.