Mozart 100, erfolgreich gescheitert !

von Helmut

Zum dritten Mal ging ich am 16. Juni in Salzburg an den Start. Nach den Scenic Light über 30 km, den Scenic Ultra über 56 km versuchte ich mich dieses Jahr an den Mozart 100. Neu war das aus zwei Runden eine Große wurde und die veränderte Strecke mit einem Trail-Anteil von mehr als 80% und deutlich mehr Höhenmetern zu bewältigen.

Hier hatte der Veranstalter Josef Mayerhofer richtig zugeschlagen, eine Strecke von 105 km gespickt mit 4700 Höhenmetern. Schon am Freitag beim Race Q&A Session gab er die Cut-Off Zeiten bekannt. Noch machte ich mir keine Sorgen, 20 Stunden Zeit hatten wir für die Strecke.

 

 

 

 

 

Start 5:00 Uhr am Residenzplatz in Salzburg, gut geschlafen, es regnet nicht und wir hatten kühle Temperaturen. Eine kurze Einführungsrunde in Salzburg und nach fünf Kilometer war ich Letzter, was ist hier los?, meine Laufleistung ist zu langsam. An der 1. Labstelle sah ich wieder einige Läufer, langsam wurde ich wieder ruhiger.

Ich kannte die Strecke von letzten Mal und in Fuschl am See war die Cut-Off-Zeit von 5:30 Uhr bei 31 km angegeben. Da ich hier mit 4:38:55 Stunden einlief entschied ich mich doch die gemeldete 105 km Strecke zu laufen, eine Ummeldung auf 62 km war hier noch möglich.

 

Ich war gespannt auf die Strecke zum Wolfgangsee, nach St. Gilgen zur nächsten Cut-Off-Zeit. Hier war die Streckenmarkierung nicht so üppig wie vorher, öffters kamen mir Zweifel, bist du hier richtig. Wir sammelten fleißig Höhenmeter über wunderschön anstrengende Stiege, rauf und runter, landschaftlich super schön. Der Wolfgangsee war in Sicht, ein  Foto muss sein.

Den VP vor dem Schafberg erreichte ich ohne Wasser im Trinkrucksack und dann ging es steil bergauf, ca. 4 km über Wurzeln, Steine, Geröll, Treppen. Oben angekommen hatte sich meine Gesamtlaufzeit seit Fuschel verdoppelt. So ein Anstieg habe ich noch nie bewältigt und der Abstieg war ein Ebenbild. Pro 5 km verbrauchte ich mehr als ein Liter Wasser und das bei kühlen Temperaturen.

Gedanken machten wir uns um die 12 Stunden Cut-Off Laufzeit in St. Gilgen, volles Risiko beim Bergablaufen oder aussteigen. Nach zwei Bodenberührungen und die nächsten Anstiege war der Entschluss gefallen. Ich genoss die Aussichtspunkte auf den Wolfgangsee und lief in St. Gilgen in 11:59:13 Stunden ein beendete den Lauf nach 62 km und über 3000 Höhenmetern. Es lag noch das 12er Horn, Kapuzinerberg und diverse Anstiege vor mir, das nächste Cut-Off in Fuschl würde ich sowieso nicht mehr schaffen. Alle Mitläufer die es dennoch versuchten, haben es laut Ergebnisliste nicht geschafft.

So stand ich nach einer Rückfahrt nach Salzburg (Shuttelbus von Veranstalter) mit leeren Händen auf dem Residenzplatz, kein Zieleinlauf , kein Platzierung, keine Urkunde, nur eine blöde DNF.

 

Ach ja doch nicht ganz mit leeren Händen, ein Fläschchen Bier habe ich mir dennoch mit Joe gegönnt, mit dabei die Gewinnerin des 62 km Scenic Ultra Veronika Limberger. (zwei Fotos von Joe Kelbel)

 

Eine super organisierte Veranstaltung, die Anforderungen wurden dieses Jahr nochmals hochgeschraubt, von 301 Teilneher kamen 193 ins Ziel. Die Cut-Off-Zeiten von km 31 und km 62 müsste der Veranstalter heruntersetzen und ich muss an meine Laufgeschwindigkeit arbeiten. Eine richtige Herausforderung für 2018.